Ein Strom schöpferischer Kraft Die Bildhauerin Rika
Unger und ihr Werk
Ihre Studienfahrten nach Burgund, in die Bretagne, nach
Italien, Holland und Frankreich, aber insbesondere auch
nach Griechenland, Kreta und Malta, so formulierte es
Rika Unger einmal, hätten ihr Einblick geschenkt "in den
gewaltigen Strom schöpferischer Äußerungen der Menschen,
der zurück reicht bis 20 000 vor Christi und sich
fortsetzt bis zum heutigen Tage und immer neue Gestalt
hervorbringt und somit somit das sich wandelnde
menschliche Bewusstsein spiegelt. Diesem Strom fühle ich
mich angeschlossen. Daraus wuchs mein Weg, auf dem ich
noch bin und weiter gehen werde."
Rika Unger wurde in Stettin geboren und war über 50
Jahre künstlerisch tätig. Handwerkliches und geistiges
Rüstzeug erwarb sie an der Universität Münster, der
Künstlerkolonie Darmstadt und der Akademie Holland.
Studienfahrten zur Erforschung prähistorischer Spuren
des Menschen und frühchristlicher Kunst brachten ihr
Einblicke in die kontinuierliche schöpferische Kraft des
Menschen. Und das ist es, was Rika Ungers Kunst
ausmacht. Sie drängt nicht nach außen, sondern wächst
stets von innen.
Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählt der Zyklus
"Lebenshoffnung" aus acht Bronzeplastiken auf dem
Waldfriedhof Lauheide. Weitere Werke in Münster sind
Portraits von Annette von Droste Hülshoff, Freiherr vom
Stein und Martin Luther, Arbeiten in der
Versöhnungskirche, am Piepmeyer-Haus, der "Osterstein"
am Perthes-Haus sowie vier Skulpturen am St. Josefs
Kirchplatz, wo sie gelebt hat.
1997 wurde Rika Unger in der Schweiz mit dem
Willy-Fries-Kunstpreis ausgezeichnet. Leben und Werk
sollen in dieser Internetseite gewürdigt werden. Die
Künstlerin, die sich mit zentralen Fragen menschlicher
Existenz auseinandersetzte, wollte mit ihren Arbeiten
auch ihrer festen Überzeugung Ausdruck verleihen: "Der
Tod ist die Mitte des Lebens."
|